Mit den Worten «Es geht uns intestine!» eröffnete Martin Ebneter, Präsident der SVP Appenzell Innerrhoden, die Hauptversammlung im Resort Hecht. «Dass es uns intestine geht», so betonte er, «verdanken wir unserer einmaligen direkten Demokratie mit Initiativen und Referenden. So hat das Volk stets die Möglichkeit, die Regierung auf den Boden der Realität und Vernunft zurückzuführen.» Unvernünftig empfand er jedoch mindestens zwei Abstimmungsresultate im vergangenen Jahr: Da wäre einerseits der Entscheid für eine 13. AHV-Rente für alle, andererseits die Ablehnung der Rentenreform in der zweiten Säule. Bisher wisse niemand, wie die Kosten getragen werden sollen. Allein die 13. AHV-Rente koste jährlich 4,5 Milliarden Schweizer Franken, rechnete er vor. Auch die Pensionskasse müsse den heutigen Lebenserwartungen angepasst werden, die deutlich gestiegen sind.
Einstimmig
Die HV-Abstimmungen verliefen zügig: In sämtlichen Punkten conflict man sich einig. Nadine Mazenauer, die neue Kassenführerin der Internalrhoder SVP, legte den Kassabericht dar, der wegen vieler Inserate und Anlässe einen geringen Verlust verzeichnete. Die Kasse wurde gewissenhaft geführt, der Revisorenbericht einstimmig angenommen.
Die Wahlen des Vorsitzenden und des Vorstands gingen ebenfalls ohne Gegenstimmen über die Bühne. Alle wurden wiedergewählt. Einhelligkeit herrschte auch bei der Wahl der Revisoren, es waren keine Rücktritte zu verzeichnen.
Dank an die Schwingfesthelfer
Präsident Martin Ebneter dankte allen für die gute Zusammenarbeit und hob den freiwilligen Einsatz einiger Mitglieder am Jubiläumsschwingfest im September besonders hervor. Sie hatten zusammen rund 63 Stunden für die Schwinger respektive die Partei gearbeitet.
Einen grossen Applaus gab es für die Junge SVP Säntis, die am 30. November am Platteneck Unterschriften für die Kompassinitiative und die Grenzschutzinitiative gesammelt hatte. Es sei nicht selbstverständlich, betonte Ebneter, dass sich junge Leute stundenlang in die Kälte stellen, um für die Freiheit zu kämpfen.
Prominenter Gastreferent
In einem lebhaften Referat legte der Präsident der Schweizer SVP, Marcel Dettling, seine Sichtweise auf die aktuelle politische State of affairs in unserem Land dar. Er zeigte auf, warum es jetzt an der Zeit sei, für Demokratie und Unabhängigkeit zu kämpfen und uns nicht von der EU einvernehmen zu lassen. Wohlstand und Sicherheit in der Schweiz seien wegen der aktuellen EU-Politik gefährdet. Es sei wichtig, wer neu in den Bundesrat komme, wir bräuchten Bundesräte, die für das Schweizer Volk regieren. Neben den Unsummen Geld, die nach Brüssel flössen, sieht Marcel Dettling die steigende Kriminalität als grosses Downside.
State of affairs an den Grenzen
Er habe selbst erlebt, so Dettling, wie bei der Einreise nach Deutschland die Grenzen kontrolliert würden, auf der Rückreise in die Schweiz seien jedoch die Tore unbewacht offengestanden. Innerhalb eines Jahres habe sich die Ausländerkriminalität verdoppelt. Die Schweiz sei nicht mehr so weit weg von den Zuständen, die derzeit in Deutschland herrschten, warnte der Gastreferent. Dettling erinnerte an die Bilder aus Berlin, Zürich und Paris, die an Silvester um die Welt gegangen waren. Er erklärte, warum es so wichtig sei, die Grenzschutzinitiative zu unterschreiben. Auch die Kompassinitiative sei sehr wichtig. Nur wenn das EU-Paket dem obligatorischen Referendum unterstellt werde, könnten die kleinen, eher ländlich geprägten Kantone die linken Städte in die Schranken weisen.
Martin Ebneter überreichte Marcel Dettling als Dankeschön für seinen Besuch einen Appenzeller Whisky. Beide Politiker blieben nach dem Ende der Versammlung noch eine Weile, wodurch sich interessante Gespräche mit den Gästen ergaben. «Häbid Soog zo de Schwiz!», das Hauptanliegen der SVP Appenzell Innerrhoden stiess bei den Anwesenden auf uneingeschränkte Zustimmung.