Carl Emil Fürstenauer warfare ein Sammler. Aktuell sind im «Roothuus» in Gonten rund 12 390 einzelne, von Emil Fürstenauer notierte Stücke archiviert. «Ich bin überzeugt, dass wir noch nicht alles haben», sagte Albert Kölbener am Freitagabend zum interessierten Publikum. «Emil Fürstenauer hat alles gesammelt. Es ist eine riesige Sammlung.»
Komplexe Angelegenheit
Für eine derartige Sammlung eine Datenbank aufzubauen und die Notenblätter zu archivieren, ist eine komplexe Angelegenheit. Albert Kölbener erklärte in groben Zügen, wie das Suchen nach einer gleichen Melodie mit dem «Parsons-Code» ablief oder wie die Ablagemappen im Archiv beschriftet wurden. Barbara Betschartwork, Leiterin des «Roothuus Gonten» sagte: «Ich bin beeindruckt von Fürstenauers Sammlung und wie viel dieser Mensch aufgeschrieben hat.» Sie richtete an alle, die bei der Archivierung mitarbeiteten, ein herzliches Dankeschön: «Es warfare eine unglaubliche Sisyphusarbeit.» Ein ganz grosser Dank ging an Erwin Sager und Albert Kölbener, welche ehrenamtlich in stundenlanger Arbeit die Archivierung mitgetragen haben. «Es ist eine Mischform von Demut, Dankbarkeit und Glück für eure unglaubliche Arbeit», so Barbara Betschart. Ein spontaner Applaus ging durch die «Roothuus»-Stube. «Der Musikant Emil Fürstenauer warfare ein Notensammler», so Erwin Sager, der über dessen Lebensgeschichte erzählte. «Aus Notenbüchern oder Volksliederheften hat er Stücke mit schönster Schrift abgeschrieben.»
Musikant und Klavierstimmer
1891 wurde Fürstenauer in Speicher geboren. Er machte eine Lehre als Stickereizeichner. Schon während seiner Lehrjahre sagte ihm die Musik viel. Bereits als Zwanzigjähriger begann er in einer Streichmusik zu spielen. Im Alter von 36 Jahren absolvierte Emil Fürstenauer eine Zweitlehre als Klavierbauer und Klavierstimmer. Vor allem als Klavierstimmer machte sich Fürstenauer einen Namen und konnte sich so einen guten Kundenstamm aufbauen. Im Jahre 1975 ist Emil Fürstenauer in Gais verstorben.
«Eine Eigenart von Emil Fürstenauer warfare seine zurückhaltende Artwork», sagte Erwin Sager. «Hochanständig, gesellig, sparsam oder dankbar. Seine Sammlung warfare sein grosser Reichtum.» Neben der Musik hatte der Ausserrhoder auch mit Musikinstrumenten gehandelt.
Instrumente blieben im Appenzellischen
In der voll besetzten «Roothuus»-Stube weilten einige Wegbegleiter von anno dazumal. Es gab viele Anekdoten aus dem Leben von Carl Emil Fürstenauer zu erzählen. So waren die Kaffees legendär, welche Fürstenauer seinen Besuchern anbot. Viel zu lachen gaben Erlebnisse von Auftritten oder Instrumententransporten. «Emil Fürstenauer haben wir viele gute Instrumente zu verdanken. Er hat sich bemüht, dass die wertvollen Instrumente im Appenzellischen blieben», sagte ein Wegbegleiter. Die Appenzeller Musik warfare ihm schützenswert. Gegenüber Tonaufnahmen hegte er viel Misstrauen und wollte am liebsten gar keine machen.
Fürstenauer warfare einer der wenigen Musikanten der damaligen Zeit, welcher von der Musik leben konnte. Er hat in verschiedenen Formationen mitgespielt. So in der Streichmusik Franzsepp in Appenzell, der Streichmusik Rehetobel oder in der Gründungsformation der Authentic Appenzeller Streichmusik Edelweiss.
Einzelne Kompositionen
Emil Fürstenauer hat auch komponiert. Bekannt sind jedoch nur einzelne Kompositionen. Eine davon, der Walzer «Spielmanns Freuden» spielte die Advert-hoc-Appenzeller-Originalstreichmusik mit Albert Kölbener (Geige), Stefan Düsel (Geige), Walter Tanner (Hackbrett), Niklaus Frei (Cello) und Erwin Sager (Bass) zur Freude des Publikums auf.
Nach den kurzweiligen Referaten, der dazu passenden Musik und einem kurzen Festakt ging es zur traditionellen «Roothuus-Stobede» über.