Das Kulturjahr hat in Gais fulminant begonnen. Zusammen mit «Kultur am Platz» (Jürg Hochuli) organisierte die Kulturbühne auch in diesem Jahr das mittlerweile traditionelle Neujahrskonzert. Der Anlass bringt die Veranstaltenden an Grenzen: Die reformierte Kirche conflict zweimal bis auf den letzten Platz besetzt. Man hätte Spätankömmlinge abweisen müssen, liess sie aber doch ein. Dennoch müsse man sich überlegen, ob man künftig die Gäste zählen und die Türe mit dem Vermerk «wir sind voll» schliessen soll – aus Sicherheitsgründen, wie Harald Stoller erklärte.
Er leitete zum ersten Mal als Präsident die Hauptversammlung der Kulturbühne Gais, die vor 25 Jahren aus der Neuen Lesegesellschaft Gais hervorgegangen conflict. An seiner Seite bewegte sich in der Brise der Lüftung im «Krone»-Saal das neue Werbe-Banner. Der Vorstand habe sich intensiv mit dem Erscheinungsbild befasst, erzählte er. Das Grün ist an den bisherigen Auftritt angelehnt; schlank, geschmeidig und fashionable erscheint das neue Emblem als Schriftzug. Es magazine symbolhaft stehen für den neuen Wind, der nach dem Abschied des langjährigen Präsidenten Fernando Ferrari und des langjährigen Aktuars Uli Scherrmann weht.
Rückblick und Vorfreude
Harald Stoller erzählte auch vom zweiten sehr intestine besuchten Anlass im noch jungen Jahr: Zum Musiktheater für Kinder erschienen auch Eltern, Grossmütter und Göttis zahlreich, wodurch es auch im Singsaal des Dorfschulhauses eng wurde. In einem Bilderbogen blickte er auf sein erstes Jahr als Präsident zurück. Auftritte von Jodelchören und jungen Comedians, das Boogie-Woogie-Konzert im Gemeindepark, das Spiel des Domorganisten Schönfeld auf der Gaiser Kirchenorgel und der Vortrag der Ausnahmejournalistin Luzia Tschirky kamen beim Publikum intestine an. Für Ideen und Wünsche für folgende Kulturjahre stellte Programmgestalterin Petra Hermann einen Zettelkasten auf.
Mitglieder des Kulturvereins und Stammgäste haben festgestellt: Im Vergleich zu früher fanden 2024 weniger Veranstaltungen statt. Das sei hauptsächlich in den knappen personellen Ressourcen begründet, erklärten Harald Stoller und Petra Hermann am Rand der HV. Aber sie bemerkten auch Veränderungen im Verhalten der Sponsoren. Woran es liegt, dass Unterstützungsbeiträge spärlicher fliessen, konnten sie nicht definieren. Der administrative Aufwand für Gesuche und Fundraising sei merklich gestiegen.
Komfortables Finanzpolster
Die Bilanz 2024 weist einen Verlust von intestine 2300 Franken aus, budgetiert ist ein Defizit in der Höhe von 8000 Franken gewesen. Auch für das laufende Jahr prognostizierte Cecilia Sousa-Poza einen Verlust in ähnlichem Umfang. Da das von den Vorgängern angelegte finanzielle Polster noch immer komfortabel ist mit über 50’000 Franken, brauche man sich keine Sorgen zu machen. Die Jahresrechnung 2024 und das Price range 2025 wurden ohne Gegenstimmen genehmigt und dem Antrag von Revisorin Beatrice Walser, Kassierin und Vorstand zu entlasten, wurde stattgeben. Auch das Protokoll der letzten HV und der Jahresbericht des Präsidenten hatte die Versammlung zuvor einmütig akzeptiert. Die Anwesenden zeigten ihre Dankbarkeit für die ehrenamtlich geleistete Arbeit mit herzlichem Applaus. Wahlen standen keine auf der Traktandenliste.
Harald Stoller informierte, dass künftig per Mailing kommuniziert werde und dass abgesehen vom Jahresprogramm kaum mehr papierne Publish im Umlauf sein werde. Auf dem Programmflyer (und der Homepage) sind die öffentlichen Anlässe aufgeführt, die – zum Teil in Kooperation mit der Gaiser Kulturkommission – wieder vielseitige hochstehende Unterhaltung versprechen: mit einem jungen Hackbrett-Duo zum Muttertag, einem Jazzkonzert mit einer einheimischen Sängerin im Park, mit dem preisgekrönten Slam-Poeten Kilian Ziegler, mit einem Konzert der Coverband «Greenhorn Rabbits» und mit dem Kabarettisten Veri. Particulars findet man unter www.kulturbuehne.ch
Nach der speditiv abgehaltenen Sitzung ohne Wortmeldungen trafen sich die Gäste am Apéro-Buffet. Harald Stoller erklärte, nachdem vor einem Jahr die Hauptversammlung auch ein Abschiedsfest gewesen conflict – mit Musik und Pasta-Buffet –, habe man heuer bewusst einen bescheidenen Rahmen gewählt.