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Sonntag, März 16, 2025

Unser langer Weg zu trockenen Nächten


Acht Jahre alt und nachts noch nicht trocken? Keine Seltenheit. Doch wie sollen Eltern mit dem Bettnässen umgehen und wie kann ein Weckapparat helfen? Ein Erfahrungsbericht.

Aufgezeichnet: Sandra Trupo

Kinderbeine und -füsse in nassem Bett. Bettnässen? Wie unser achtjähriges Kind nachts mit Hilfe eines Weckapparats trocken wurde.

Drei Uhr nachts. Das Licht geht an. Unser Form kommt wortlos ins Eltern-Schlafzimmer geschlurft und bleibt vor unserem Bett stehen. Sein Pyjama ist nass. Die Windel ausgelaufen. Wohl schon vor einer Weile. Seufzend stehe ich auf. Ein Blick ins Kinderbett offenbart: Bettdecke nass, Leintuch nass, Molton nass, Lieblings-Plüschtier nass.

Unser bald achtjähriges Form ist nachts noch nicht trocken.

Weit davon entfernt.

Sehr weit.

Zwei Bettnässer professional Primarschulklasse

Damit ist es nicht alleine: Studien gehen davon aus, dass es in der Schweiz etwa 80’000 Bettnässer:innen gibt. Gemäss Statistik sind rund 10 % der 7-Jährigen, 6 % der 10-Jährigen und 1-2 % der Jugendlichen betroffen. Bei Jungen tritt die Enuresis nocturna, so der Fachbegriff, häufiger auf als bei Mädchen.

Statistisch gesehen gibt es in der Primarschulklasse unseres Kindes additionally mindestens noch einen zweiten Bettnässer oder eine zweite Bettnässerin. Kennen tue ich ihn oder sie nicht. Denn:

Übers Bettnässen gesprochen wird unter Eltern selten.

Grummelnd klettere ich aufs Hochbett, wechsle schlaftrunken das Bettzeug, starte die Waschmaschine, friere auf dem kalten Kellerboden. Das Form zieht sich derweil – noch immer wortlos – neue Windeln und ein neues Pyjama an und schlurft zurück ins frisch gemachte Bett, wo es bei der ersten Berührung der Matratze wieder einschläft. Es warfare gar nie richtig wach oder ansprechbar. Am Morgen wird es sich an nichts erinnern.

Von Windeln und Wäschebergen

Diese Szene, sie wiederholt sich praktisch wöchentlich. Wir haben schon unzählige Windelmarken und -grössen getestet. Eine Stabwindel als zusätzliche Saugeinlage in der Windel ist längst zum Customary geworden. Ebenso der Gang zur Toilette jeden Abend unmittelbar vor dem Schlafengehen. Und trotzdem: Die Windel läuft regelmässig nachts aus – und das, seit das Form fünf Jahre alt ist.

Die Waschmaschine dreht Runde um Runde. Wegwerf-Unterlagen magazine das Form nicht. «Zu knisterig.» Wir versuchen, ruhig zu bleiben. Keine grosse Sache daraus zu machen. Nicht zu schimpfen. Dem Form keine Vorwürfe zu machen.

#daschamebruuche aus unserem Idea Retailer

Das ist nicht immer einfach. Der viele Windel-Abfall, die Wäscheberge und der nächtliche Bettwäschewechsel machen unseren Geduldsfaden nicht unbedingt reissfester. Auch nicht die Tatsache, dass rundherum alle Kinder scheinbar nachts problemlos aufs Klo gehen oder gar nicht erst müssen bis am Morgen.

Im wachen Zustand ist das Form schon lange trocken.

Mit knapp drei Jahren hat es der Windel Ade gesagt – tagsüber. Nachts zeigt es jedoch keinerlei Interesse am Trockenwerden. Es gibt Nächte, da hält die Windel der Herausforderung stand. Randvoll ist sie jeden Morgen. Ein paar Mal haben wir es ohne Windeln probiert. Resultat: Form und Bett pflotschnass, das Form schlummert selig weiter.

Psychische Ursache oder psychische Folgen?

Als das Form sechseinhalb ist, fragen wir zum ersten Mal bei der Kinderärztin nach. Sie untersucht es, macht einen Ultraschall, nimmt eine Urinprobe und eröffnet uns dann, dass «das Drawback» sicher psychische Ursachen habe. Es läge wohl an den beiden kleinen Geschwistern, unser Form bekäme zu wenig Aufmerksamkeit und wir sollten ihm doch ein Interest suchen, das es für sich ganz alleine machen könne. Wenn wir unbedingt wollten, könne sie auch ein Medikament verschreiben.

Bämm, das sitzt! Sollen wir additionally schuld sein am Bettnässen unseres Kindes?

Braucht es einfach mehr Aufmerksamkeit? Ein neues Interest? Wir fühlen uns vor den Kopf gestossen und wenig ernst genommen. Aus unserer Sicht leidet unser Form nämlich weder an Hobbylosigkeit noch an verlorenem Einzelkinderstatus. Ein Medikament kommt für uns zu diesem Zeitpunkt auch nicht infrage. So gross ist der Leidensdruck nicht, bei uns nicht und beim Form sowieso nicht. Das fühlt sich ja pudelwohl mit seiner Windel.

Wir beginnen selbst zu recherchieren. Und erkennen schnell, dass Bettnässen (zumindest die primäre Enuresis – siehe dazu unseren Beitrag «Bettnässen bei Kindern») in den seltensten Fällen psychische Ursachen hat. Eher ist es anders herum: Das Bettnässen selbst kann Kinder psychisch belasten. Psychische Probleme können additionally eine Folge des Bettnässens sein, etwa weil das Form sich schämt, Schuldgefühle entwicklet und sein Selbstwertgefühl leidet.

Leider wissen das noch immer viele Kinderärzte und -ärztinnen nicht. Wir erfahren, dass Bettnässen oft mit einer verzögerten Entwicklung der Blase oder mit einer Hormonstörung einhergeht. Dass es vererbt sein kann und sich mit der Zeit meist von selbst erledigt. Wir beschliessen abzuwarten, solange das Bettnässen das Form weder stört noch belastet.

Die Wende: «Ich will nachts trocken werden»

Erst irgendwann nach seinem siebten Geburtstag meint das Form, es würde nun doch gerne mal lernen, ohne Windel zu schlafen. Auch beginnt es, die Windelpackung in seinem Zimmer zu verstecken, wenn Besuch kommt. So füllen wir für einige Tage ein Miktionsprotokoll aus, quasi ein Trink- und Pinkel-Tagebuch.

Nun landet die prall gefüllte Windel morgens nicht mehr direkt im Abfall, sondern zuerst auf der Küchenwaage.

Ebenso rennen wir dem Form bei jedem Gang aufs Klo mit einem Messbecher hinterher, messen ab, was rauskommt, und messen auch, was oben an Flüssigkeit reingeht. Mit einem anderen Messbecher, immerhin.

Die Erkenntnis: Das Form muss überdurchschnittlich häufig pinkeln – tagsüber, aber vor allem auch nachts. Die mittlere Urinmenge ist dabei eher unterdurchschnittlich. Und der nächtliche Urin ist nicht konzentrierter als tagsüber, obwohl er das eigentlich sein sollte.

Fazit: Geringe Blasenkapazität vs. ziemlich viel Pipi in der Nacht. Eigentlich klar, wer da gewinnt. Vor allem, wenn das Form schläft wie ein Stein.

Elektronik in der Unterhose

Die Lösung finden wir schliesslich im Web: den Pipi-Cease. Ein kleines, unscheinbares Gerät, das beim ersten nächtlichen Urintropfen laut klingelt und blinkt. Dieser Weckapparat ist eine verhaltenstherapeutische Methode und basiert auf der Pawlowschen Reflextheorie. Durch den Alarm, der das Form im richtigen Second weckt, lernt es, seine volle Blase wahrzunehmen, und entwickelt in seinem Unterbewusstsein den Reflex, rechtzeitig aufzuwachen und seinen Urin zurückzuhalten.

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Diese Artwork der Verhaltenstherapie erscheint uns wesentlich sanfter und nachhaltiger, als eine medikamentöse Behandlung des Bettnässens. Die Erfolgsquote liegt, wie wir lesen, bei rund 90 Prozent, die durchschnittliche Behandlungsdauer beträgt sechs bis zwölf Wochen und im Gegensatz zur medikamentösen Therapie ist die Rückfallquote mit 5 Prozent sehr gering.

Auch das technikaffine Form ist hell begeistert von der Aussicht auf Elektronik in seiner Unterhose.

Unsere Kinderärztin stellt uns ein Rezept aus (Krankenkassen bezahlen aus der Grundversicherung einen kleinen Beitrag an Weckapparate, einige Zusatzversicherungen bezahlen die Preisdifferenz) und wir bestellen den Pipi-Cease, der dann wenige Tage vor dem ersten Corona-Lockdown in unserem Briefkasten liegt. Das Timing hätte – im Nachhinein betrachtet – nicht besser sein können. Denn die Pipi-Cease-Therapie sorgt anfangs nicht gerade für ruhige Nächte. Nun muss das Form morgens immerhin nicht früh aufstehen und zur Schule gehen.

Am Abend montieren wir additionally die Urinfolie samt Sender in eine Stabwindel und das Form legt sich diese in seine Höschenwindel. Den Alarm am Empfänger stellen wir auf die höchste Lautstärke – und sind gespannt. Um kurz vor zwei piept’s. Das Form hat wohl vor lauter Aufregung nicht sehr tief geschlafen, denn zu unserem Erstaunen erwacht es sofort und steht auf. In der Windel ist nur ein kleiner Fleck, der Relaxation landet im WC. Wir sind beeindruckt.

Die darauffolgenden Nächte verlaufen dann nicht mehr ganz so positiv. Oft geht der Alarm schon etwa eine Stunde nach dem Einschlafen los und das Form ist kaum wachzukriegen. Wir versuchen es mit Reden, Licht machen, Decke wegziehen, Kitzeln, sogar mit einem nassen Waschlappen. Komplett wach ist das Form danach nicht, aber immerhin steht es auf und stolpert schlafwandlerisch zur Toilette. Die Nächte mit ziemlich nasser und nur wenig nasser Windel wechseln sich ab.

Um zu überprüfen, ob sich das Form ans Aufstehen erinnern kann, bitten wir es wie empfohlen, uns ein Codewort zu sagen, das es dann am nächsten Morgen wiederholen soll. Oft bringt es nachts aber ausser Jammerlauten keinen Ton über die Lippen – und wenn doch, so murmelt es wirres Zeug von Nintendo-Swap-Spielszenen oder Englisch-Vokabular-Kärtchen.

Am Morgen ist jegliche Erinnerung wie weggeblasen. Hauptsache es steht auf, denken wir – und machen fleissig Striche ins Behandlungs-Diagramm: Kleine Flecken geben einen Strich geradeaus, grosse Flecken einen nach unten.

Im Zick-Zack-Kurs

Nach zwei Wochen erwacht das Form erstmals ganz von alleine und geht aufs Klo – ohne Alarm, aber noch immer ohne dabei richtig wach zu sein.

Einen Strich nach oben.

Ein paar Tage später bleibt die Windel sogar eine komplette Nacht trocken.

Wieder einen Strich nach oben.

Wir jubeln innerlich, wähnen uns auf dem richtigen Weg. Einer, der steil nach oben führt. Auf Anraten unserer Telefonberaterin, die uns mit vielen guten Tipps zur Seite steht, fragen wir des Nachts nicht mehr nach einem Codewort, sondern geben dem Form etwas Greifbares zur Auswahl. Mal sind es verschiedenfarbige Farbstifte, dann Tonies, beim nächsten Mal Legomännchen, aus welchen es jeweils eins aussuchen und sich am Morgen erinnern soll. Mit mässigem Erfolg.

Nach vier Wochen folgt der Einbruch. Nacht für Nacht reisst der schrille Alarm uns Eltern zuverlässig aus dem Schlaf. Unser Form nicht. Und wenn wir es endlich wachgeschüttelt und wachgerüttelt haben, ist es entweder – verständlicherweise – sehr schlecht gelaunt oder complete verwirrt. Die Windel ist voll, auf dem WC passiert nichts mehr. Immerhin werden die beiden jüngeren Geschwister im Nebenzimmer so intestine wie nie wach, weder vom ohrenbeträubenden Alarm, noch vom Gepolter und Gejammer im Unhealthy.

Die Kurve auf dem Behandlungs-Diagramm neigt sich immer weiter nach unten. Wir suchen Rat bei unserer Beraterin und erhalten umgehend eine neue, sensiblere Urinfolie, die früher Alarm schlagen soll. Ausserdem verwenden wir den Pipi-Cease nun auch nach dem ersten Alarm weiter, damit das Form in der zweiten Nachthälfte mit leichterem Schlaf eine weitere Übungsmöglichkeit hat.

Fortan klingelt der Alarm meist zwei-, teilweise dreimal professional Nacht. Aber zumindest verwandelt sich die Diagramm-Kurven-Talfahrt wieder in einen Zick-Zack-Kurs. Nach insgesamt neun Wochen Pipi-Cease-Therapie fühlt sich unser Form sicher genug, um ohne Windel zu schlafen. Ein Meilenstein! Einerseits. Andererseits wieder Extrarunden für die Waschmaschine und kalte Füsse für die Waschmaschinenbefüllerin, denn Unfälle gibt es noch einige.

Einen Weg zurück jedoch nicht. Was wir angefangen haben, müssen wir jetzt durchziehen. So denn, auf in den Kampf – äh, in den Keller.

Nach zehn Wochen wird langsam ein Aufwärtstrend erkennbar, nach weiteren zwei Wochen geht die Kurve steil bergauf. Unser Form gewinnt merklich an Selbstvertrauen. Als ein Schulfreund zu Besuch ist, kriege ich zufällig mit, wie das Form ganz stolz seinen Pipi-Cease präsentiert, die Funktionsweise erklärt und sogar das Diagramm zeigt. Und die Reaktion des anderen Kindes? «Meine grosse Schwester brauchte auch noch Windeln, bis sie acht warfare.» Mein Herz hüpft.

Pipi in den Augen

Eines Nachts: Ich höre den Alarm und stehe auf, das Form kommt mir verwirrt entgegen, knallt mit dem Kopf gegen den Türrahmen des Badezimmers, zieht die Pyjamahose runter, setzt sich und pinkelt. Nur: Den Deckel hat es nicht hochgeklappt.

Pipi auf dem Klodeckel und Pipi in meinen Augen – vor Lachen.

Manchmal kann ich nicht anders. Zu absurd sind gewisse Szenen. Als ich dem Form am nächsten Morgen von seinen nächtlichen Eskapaden erzähle, bittet es mich, es beim nächsten Mal zu filmen.

Gesagt, getan. Ein paar Nächte später höre ich es um halb drei Uhr morgens rascheln und rumpeln. Als ich das Badezimmer betrete, bietet sich mir folgender Anblick: Das Form sitzt dösend auf dem WC-Ring, der Deckel ist nicht ganz hochgeklappt, sondern an seinen Rücken angelehnt. In der Hand hält es ein halb geöffnetes Lustiges Taschenbuch, so als sei es beim Lesen eingeschlafen. Als ich das Form anspreche, schaut es mich verwirrt an, steht auf, zieht die Hose hoch und geht wortlos zurück ins Bett.

Ein andermal werde ich durch leises Schluchzen und Wimmern wach. Das Form sitzt auf dem WC, complete neben der Spur, offenbar in einen Traum oder auch nur in Selbstmitleid versunken, kaum ansprechbar. Als ich es trotzdem probiere, wird es aggressiv und schlägt um sich. Dann tastet es am völlig falschen Ort nach WC-Papier. Ich gebe es ihm. Es steht auf, knallt den Deckel zu, spritzt die Seife neben seine Hand, das Wasser auf den Boden und stampft wütend zurück in sein Zimmer.

Als wir später diese Filme gemeinsam anschauen, amüsiert es sich köstlich und kann kaum glauben, dass das alles wirklich passiert ist.

Läuft – manchmal auch der Wasserhahn

Die Therapie sieht nach zwei trockenen Wochen ein Zusatzgetränk vor dem Schlafengehen vor, um den Lerneffekt zu verstärken und den Reflex zu festigen. Leider führt das bei uns sofort wieder zu einem Rückschritt. Wir halbieren das Zusatzgetränk und üben weiter.

Oft merken wir gar nicht, wenn das Form nachts aufs WC pilgert. Dann brennt am Morgen Licht im Unhealthy, manchmal auch im Kinderzimmer und im Gang, oder das Form liegt mit Denims im Bett, weil es sich in der nächtlichen Verwirrtheit angezogen hat. Der Klodeckel ist offen, einmal läuft sogar noch der Wasserhahn.

Und doch: Es geht langsam aber stetig aufwärts. Der Alarm piept nur noch selten. Das Ziel – zwei komplett trockene Wochen mit Zusatzgetränk – erreicht das Form jedoch nicht. Zu sehr fällt dann der Zeitpunkt der vollen Blase in die Tiefschlafphase.

Trotzdem lassen wir irgendwann versuchsweise den Pipi-Cease weg – und es funktioniert. Wir sind mit unserer Beraterin einig: Die Therapie ist dann zu Ende, wenn das Form sich ohne Pipi-Cease sicher fühlt. Quick sechs Monate hat das bei uns gedauert. Länger, als bei den meisten Kindern. Doch der lange Atem hat sich ausgezahlt.

Heute, ein halbes Jahr später, steht das Form meist zweimal professional Nacht auf. Manchmal ist der Weg zur Toilette noch zu weit und die ersten Tröpfchen landen in der Unterhose. Aber mitten in der Nacht Bettwäsche wechseln mussten wir schon lange nicht mehr.

Das Form wird zuverlässig wach, wenn die Blase voll ist. Wobei, wach ist vielleicht der falsche Ausdruck. Sagen wir es so: Irgendetwas in seinem Unterbewusstsein scheint den Harndrang zu registrieren und das Form so weit aus seinem Tiefschlaf hinauszukatapultieren, dass es trance-artig ins Badezimmer stolpern, (meistens) den Klodeckel öffnen, sich richtig herum draufsetzen, pinkeln, wieder anziehen und zurück ins Bett schlafwandeln kann.

Am Klodeckel zuklappen arbeiten wir noch.

***

Replace Oktober 2023

Inzwischen ist unser Form elfeinhalb Jahre alt und die Zeiten des Bettnässens und der nächtlichen Pipi-Cease-Eskapaden sind längst passé. Aufs Klo muss es immer noch alle paar Nächte mal – und wenn es kurz vor dem Einschlafen noch getrunken hat und anfangs Nacht pinkeln muss, dann geschieht das nach wie vor im Halbschlaf, ohne Spülen, ohne Licht ausschalten, ohne Erinnerung. Aber auch ohne dass wir davon etwas mitbekommen würden.

Dafür wird das Pipi-Cease-Gerät wohl früher oder später beim Geschwisterkind zum Einsatz kommen. Es trägt mit sechseinhalb Jahren auch noch Windeln in der Nacht. Was uns einmal mehr zeigt, dass das Bettnässen bei unserem ältesten Form keine psychischen Ursachen hatte, sondern viel eher an einer verzögerten Entwicklung der funktionellen Blasenkontrolle liegt – die ist nämlich oft genetisch bedingt.

***

Zum Schutz ihres Kindes möchte die Erzählende anonym bleiben. Der Beitrag wurde von unserer Autorin Sandra Trupo im Austausch mit ihr aufgezeichnet und verdichtet.

Porträtfoto von Sandra Trupo-Kuhn - Redaktion mal ehrlich AG - www.mal-ehrlich.ch

Autorin

Als freie Journalistin schreibt Sandra Trupo-Kuhn (Jg. 1984) über all das, wofür ihr Herz schlägt, vom Muttersein über Inklusion bis zum Regionalfussball – am liebsten mitten in der Nacht. Sie lebt als «Huhn im Korb» mit ihrem Mann, drei Söhnen (geboren 2012, 2014 und 2017) und einem Kater im Zürcher Unterland, schwankt täglich zwischen Chaos und Perfektionismus und ist immer für absurde Abenteuer zu haben. Sandra ist seit 2019 Teil unserer Redaktion.


Informationen zum Beitrag

Dieser Beitrag erschien erstmals am 25. Juni 2021 bei Any Working Mother, auf www.anyworkingmom.com.
Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch
zu
finden.


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